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es lebt ein Pfalzgraf überm Rhein
Die Ballade von der dienenden Schwester ist in ganz Deutschland verbreitet. Die Kombination aus traurigem Text und euphorischer Melodie findet man häufig in der deutschen Volksmusik.

es lebt ein Pfalzgraf überm Rhein

|: Es lebt ein Pfalzgraf überm Rhein,
Der hat drei schöne Töchterlein. :|

Die erste zog ins Südenland,
Die zweite zog ins Westenland,
Die dritte zog vor Schwesters Tür
Und klopfte ganz leise an bei ihr.

|: Wer ist denn draußen vor meiner Tür
Und klopft ganz leise an bei mir? :|

|: Es ist ein Mädchen zart und fein,
Die möchte gern Euer Dienstmagd sein. :|

|: Ja, eine Dienstmagd, die brauch ich schon,
Die mir ein wenig helfen kann. :|

|: Sie nahm sie auf ein halbes Jahr;
Das Mädchen dient ihr sieben Jahr. :|

|: Und als die sieben Jahr vergangen warn,
Und als sie krank im Bette lag. :|

|: Mein liebes Kind, wenn du krank willst sein,
So sag, wer deine Eltern sein! :|

|: Mein Vater ist Pfalzgraf überm Rhein,
Meine Mutter ist Königstöchterlein. :|

|: Mein liebes Kind, das glaub ich nicht,
Daß du mein liebes Schwesterlein bist. :|

|: Und wenn du es nicht glauben willst,
So geh in die Kammer und lies den Brief! :|

|: Und als sie ihn gelesen hat,
Da fiel eine Träne auf das Blatt. :|

|: Wer bringt mir Samt, wer bringt mir Seid
Für meiner Schwester Sterbekleid? :|

|: Ich brauch nicht Samt, ich brauch nicht Seid,
Ich will ein schneeweißes Sterbekleid. :|

|: Wer bringt mir Milch, wer bringt mir Wein
Für mein kleines Schwesterlein? :|

|: Ich brauch nicht Milch, ich brauch nicht Wein,
Ich muß ins kühle Grab hinein. :|
Boden