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Herr Heinrich sitzt am Vogelherd
Der Text zu dieser Melodie von Carl Loewe (30.11.1796 - 20.04.1869) ist von Johann Nepomuk Vogl (07.02.1802 - 16.11.1866).

Herr Heinrich sitzt am Vogelherd

Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut,
Aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut.
In Wies' und Feld, in Wald und Au, horch, welch ein süßer Schall;
Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall.

Herr Heinrich schaut so fröhlch drein: Wie schön ist heut' die Welt!
Was gilt 's? Heut' gibt 's 'nen guten Fang! Er lugt zum Himmelszelt.
Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar;
Ei doch! Was sprengt denn dort herauf für eine Reiterschar?

Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, es naht der Waffen Klang.
Daß Gott! Die Herrn verderben mir den ganzen Vogelfang!
Ei nun! - Was gibt 's? Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an.
Herr Heinrich tritt hervor und spricht: Wen sucht ihr Herrn? Sagt an!

Da schwenken sie die Fähnlein bunt und jauchzen: Unsern Herrn!
Hoch lebe Kaiser Heinrich! Hoch des Sachsenlandes Stern!
Sich neigend knien sie vor ihm hin und huldigen ihm still
Und rufen, als er staunend fragt: 's ist deutschen Reiches Will!

Da blickt Herr Heinrich tiefbewegt hinauf zum Himmelszelt:
Du gabst mir einen guten Fang; Herr Gott, wie dir 's gefällt.
Boden