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sah ein Knab ein Röslein stehn
Der Text ist das Heidenröslein von Johann Wolfgang von Goethe. Die weichgespülte Version von Heinrich Werner (1829) gibt es auf Seite 103 zu bewundern.

sah ein Knab ein Röslein stehn

Sah ein Knab ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön,
Lief er schnell, es nah zu sehn,
Sah 's mit vielen Freuden
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Knabe sprach: "Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!"
Röslein sprach: "Ich steche dich,
Dass du ewig denkst an mich,
Und ich will 's nicht leiden!"
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach,
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Musst' es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Boden