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was hab ich denn meinem Feinsliebchen getan
Heute spricht man nicht mehr von seinem Feinsliebchen, sondern von seiner Alten. Die Klage über die zurückgewiesene Liebe hat sich allerdings nicht geändert.

was hab ich denn meinem Feinsliebchen getan

Was hab ich denn meinem Feinsliebchen getan?
Sie geht ja vorüber und schaut mich nicht an;
Sie schlägt ihre Äugelein wohl unter sich
|: Und hat einen anderen viel lieber noch als mich. :|

Das macht halt ihr Stolz und hochmütiger Sinn,
Weil ich ihr nicht schön und nicht reich genug bin.
Und bin ich auch nicht schön und reich, so bin ich doch so jung.
|: Herzallerliebstes Schätzelein, was kümmr' ich mich denn drum? :|

Jetzt will ich mein Herz auch nicht länger so quälen
Und will mir ein ander' schön Schätzchen erwählen;
Wohl aus den Augen, wohl aus dem Sinn,
|: Du närrisches Mädchen, fahr du nur immmer hin! :|

Fahr immer nur hin! Ich halte dich nicht,
Ich hab meinen Sinn auf ein' Andre gericht',
Auf ein' Andre gericht', auf ein' Andre gewend't -
|: Viel besser, ich hätte dich niemals gekennt. :|

"Und hast du den Sinn auf ein' Andre gericht',
Die Berge sind hoch, die ersteigest du nicht." -
Wie höher die Berge, wie tiefer das Tal!
|: Heut seh ich mein Schätzelein zum allerletzten Mal. :|

"Ach, junger Geselle, ich rate dir 's nicht,
Die Wasser sind tief, die durchschwimmest du nicht;
Die stillen tiefen Wasser, die haben keinen Grund -
|: Laß ab von der Liebe, sie ist dir nicht gesund!" :|
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